Einstecken eines Typ-2-Ladekabels für E-Autos an einer ubitricity-Ladestation in London, Großbritannien

Die Vorteile des Normal-, Schnell- und Laternenladens

Feb 7, 2023

Sie wissen es längst: Der optimale Lademix besteht aus drei verschiedenen Möglichkeiten, um das E-Auto mit Energie zu versorgen. Mit einer Mischung aus AC-Normal-, DC-Schnell- und AC-Laternenladen erfüllt die öffentliche Ladeinfrastruktur die verschiedenen Bedürfnisse von E-Fahrer*innen optimal. Dabei gehören die Normal- und Laternenladepunkte zur Familie der AC-Lader. Doch wo liegen die einzelnen Vorteile des DC-Schnellladens, AC-Normalladens und AC-Laternenladens? Wir schauen sie uns genauer an.

 

AC-Normalladesäulen als wichtiges Bindeglied im Lademix

 

AC-Normalladesäulen bilden einen elementaren Baustein im Lademix. Sie sind eine Art Mittelding zwischen dem schnellen DC-Laden und dem platzsparenden AC-Laternenladen. Normalladelösungen haben in der Regel zwei Ladepunkte und bieten eine Ladeleistung von bis zu 22 kW pro Ladepunkt. Beim Anschluss eines E-Autos an eine AC-Ladesäule, wird meist jedoch nur mit 11 kW geladen, selbst wenn 22 kW anliegen. Man findet die Ladesäulen am Straßenrand, auf öffentlichen Parkplätzen oder auf Stellplätzen von Unternehmen. AC-Normalladesäulen sind die perfekte Wahl, wenn es darum geht, die mittelfristige Standzeit des Autos optimal auszunutzen. Dabei geht es um eine Ladedauer von wenigen Stunden. Genutzt werden dazu Stecker des Typs 2 – sie sind in Europa der Standard und darum auch hierzulande vorzufinden. Ein weiterer Vorteil des AC-Ladens.

Klar ist aber auch: Im Vergleich zum DC-Laden sind die AC-Lösungen, also auch die Normallader, langsamer. Das sind jedoch auch gleichzeitig gute Nachrichten, denn dadurch wird der Akku des Elektroautos besonders schonend geladen und das öffentliche Stromnetz entlastet. Ein weiterer Pluspunkt beim AC- bzw. Normalladen ist die Kosteneffizienz gegenüber Schnellladesäulen. Für E-Fahrer*innen ist das AC-Laden im Vergleich günstiger. Aber auch Gemeinden und Kommunen profitieren davon, dass die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme der Normalladesäulen geringer sind als bei DC-Säulen – übertreffen können diese Kosteneffizienz nur die Laternenladepunkte. Werfen wir darauf also einen Blick.

 

AC-Laternenladen: Der Joker beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur

 

Beim Laternenladen geschieht die Energieversorgung des E-Autos fast wie im Schlaf – und das gilt sowohl für die E-Fahrer*innen als auch für Städte und Kommunen. Letztere können nämlich den großen Vorteil dieser Komponente im Lademix nutzen: Die einfache und unkomplizierte Installation der Laternenladepunkte. Denn um eine herkömmliche Straßenlaterne in eine AC-Ladesäule zu verwandeln, braucht es keine Tiefbauarbeiten, keine neuen Stromleitungen oder aufwendige Genehmigungen für große Baustellen. Hier kann in wenigen Stunden eine Laterne zur Ladestation werden – zum Beispiel mit dem Laternenladepunkt HEINZ von ubitricity.

So werden Elektroauto-Ladestationen optimal in die bestehende Infrastruktur eingebunden und nehmen gleichzeitig keinen Platz auf dem Gehweg in Anspruch. Zum Laden benötigen sie ca. sechs bis 12 Stunden, aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das E-Auto bereits mit einem Akkustand von 50 Prozent an den Laternenladepunkt anzuschließen, dann ist der Energietank entsprechend schneller voll. Damit eignen sie sich perfekt für eine sehr große Zielgruppe im urbanen Raum: Menschen, die keine eigene Einfahrt oder keinen privaten Stellplatz mit Wallbox zur Verfügung haben. Sie parken am Straßenrand und laden dort über Nacht ihr Elektroauto auf – perfekt, um die E-Mobilität in Deutschland voranzutreiben. Gleichzeitig profitieren sie von den Pluspunkten des AC-Ladens und sind günstig, kompatibel und schonend. Dazu verfügen sie über eine Leistung von 3,7 kW und unterstützen das einphasige Laden. Doch bei allen Vorteilen des Laternenladens: Manchmal muss es einfach schnell gehen – damit kommen wir zum dritten Puzzleteil im Lademix, dem DC-Laden.

 

DC-Schnellladesäulen: Wenn es mal schnellgehen muss

 

Natürlich möchten wir alle den Akku unseres E-Autos, die Infrastruktur und letztlich den eigenen Geldbeutel schonen, aber manchmal brauchen wir eine Elektroladesäule, die uns in kürzester Zeit zurück auf die Straße bringt. Schließlich möchte niemand auf dem Weg in den Urlaub mehrere Stunden an der E-Tankstelle verweilen. DC-Ladesäulen sind dann die E-Zapfsäule der Wahl, denn sie füllen die Autoakkus in 20 bis 60 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität. Die Schnellladesäulen verfügen dazu über Leistungen zwischen 50 und 360 kW.

Im Gegensatz zu den AC-Ladesäulen fließt hier Gleichstrom (“DC” steht dabei für “Direct Current”) durch den Stecker. Die Energie muss somit nicht erst noch vom On-Board-Ladegerät im Auto umgewandelt werden, wie es beim AC-Laden der Fall ist. Das geschieht bereits vor dem Laden außerhalb des Autos, denn hier ist ein großer Wandler nötig. Die Installation der DC-Ladepunkte ist somit aufwendiger und das schnelle Laden ist auch für die E-Fahrer*innen teurer. Das liegt vor allem daran, dass die Ladesäulen und die Netzanschlusskosten sowie die Netzentgelte und Stromkosten für den Betreiber deutlich höher sind. Aufgrund der hohen Leistung muss meist an das Mittelspannungsnetz angeschlossen werden. Alternativ ist die Integration eines Pufferspeichers möglich – aber auch der kostet entsprechend. All das steigert also die Kosten pro kWh für die EV-Fahrer*innen, aber es erhöht gleichzeitig auch den Komfort unterwegs. Zum Einsatz kommen hier übrigens CCS-Stecker. CCS ist dabei der europäische Standard, CHAdeMO-Stecker werden vor allem im asiatischen Raum eingesetzt.

Wir stellen also fest: Jede der E-Auto-Ladestationen hat ihre Vorzüge und trägt zur Förderung der öffentlichen Ladeinfrastruktur bei. Nur, wenn verschiedene Gewohnheiten und alltägliche Gegebenheiten berücksichtigt werden, wird der Umstieg auf die Elektromobilität gelingen. Damit Sie sich schnell und unkompliziert einen Überblick verschaffen können, finden Sie hier die Vorteile der Ladesäulen.

 

Vorteile: DC-Schnellladen,  AC-Normalladen und AC-Laternenladen

 

  AC-Normalladen AC-Laternenladen DC-Schnellladen
Geschwindigkeit  ✔️✔️  ✔️  ✔️✔️✔️
Integration in Infrastruktur  ✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️
Günstig für E-Fahrer*innen  ✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️
Günstig für Städte und Kommunen  ✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️
Einfachheit der Installation  ✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️
Kompatibilität zu E-Autos  ✔️✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️✔️✔️
Batterie- und netzschonend  ✔️✔️  ✔️✔️✔️  ✔️

Legende:
✔️ =  gut
✔️✔️ = besser
✔️✔️✔️ = am besten

 

Egal welche Ladetechnologie Sie wählen (DC-Schnellladen, AC-Normalladen und AC-Laternenladen) – alle drei verfügen über diverse Vorteile!

Sollten Sie unsicher sein, welche Ladelösung die passende für Ihre Anforderungen ist oder Fragen zu den Möglichkeiten im Lademix haben, wenden Sie sich gern an unser Team.

Jana Lohmann

Ich bin Jana Lohmann und bei ubitricity für den Infrastrukturausbau in Nord- und Mitteldeutschland verantwortlich. Dabei fokussiere ich mich insbesondere auf die unterschiedlichen Gegebenheiten und Anforderungen der verschiedenen Städte und Kommunen, um unserem Produktkonzept individueller Ladelösungen, die zu den Bedürfnissen der jeweiligen Kommune passen, nachzugehen. Mein akademischer Hintergrund im Bereich nachhaltige Städteplanung unterstützt mich hierbei, ein ganzheitliches Verständnis für die unterschiedlichen Ansprüche aller involvierten Stakeholder zu entwickeln und ein Ladekonzept zu erarbeiten, welches den Einwohner*innen den Umstieg auf die Elektromobilität tatsächlich erleichtert.